Von der Raupe zum Schmetterling

Das Thema „Wiese“ gehörte im Heimat- und Sachunterricht zu unseren Lieblingsthemen. Nicht nur, weil der Schmetterling behandelt wurde, sondern weil wir das Insekt hautnah und mit allen Sinnen im Klassenzimmer und später im Freien erleben durften.

Ein Projekt der besonderen Art machte es möglich: Wir konnten beobachten, wie sich kleine Raupen zu wunderschönen, zarten Distelfaltern entwickelten.

Mit den Raupen fing es an – noch ganz winzig lebten sie in Bechern mit ausreichend Futter. Wir bestaunten, wie sie wuchsen und immer dicker wurden.

Danach zogen sie in einen Netzbehälter als gut belüftetes Terrarium um, brauchten Ruhe und fingen an, sich zu verpuppen. Interessant war es, als sich die Puppen bewegten.

Nach ungefähr sieben Tagen erlebten wir den aufregendsten Moment: Die Schmetterlinge schlüpften aus ihren Puppen und entfalteten ihre Flügel, die anfangs noch sehr zerknittert waren.

Es war spannend für uns zu sehen, wie eine Raupe vollständig umgebaut wurde und sich in einen flugfähigen Schmetterling verwandelte. Ganz deutlich waren Fühler und Rüssel und sogar die Flügeladern zu sehen. Wir erlebten aus nächster Nähe ein Wunder der Natur.

Nach einer kurzen Zeit der Stärkung mit Zuckerwasser und aufgeschnittenem Obst entließen wir unsere selbst aufgezogenen Distelfalter auf einer kleinen Blumenwiese in der Nähe unserer Spalatin-Schule in die Freiheit.

Alle waren sich einig: Diese Schmetterlinge mit ihren farbigen Flügeln sehen hübsch aus und gehören zu Recht zu den Edelfaltern.

Noch einen Augenblick konnten wir den schwirrenden Faltern hinterherschauen und uns verabschieden. Wir waren stolz auf den Erfolg und zugleich ein bisschen wehmütig wegen des Endes, denn das Distelfalter-Projekt war ein echtes Abenteuer und eine Schatzkiste voller Entdeckungen für uns.

Nach Tagen intensiver Beobachtung und liebevoller Pflege eines Insekts kehrte wieder der normale Schulalltag ein.

„Wie Schmetterlinge entfalten auch Schüler ihre Flügel und lernen zu fliegen, wenn sie die richtige Umgebung und Unterstützung erhalten.“